Die Prüfstände von Peenemünde

Prüfstände & Abschußrampen

Die Prüfstände und die Abschußrampen der Raketen lagen direkt an der Nordspitze der Insel Usedom. Direkt dahinter befanden sich das Entwicklungs- und das Versuchsserienwerk, die Wissenschaftlersiedlung am Südende mit dem dahinterliegenden Gebäude des Wachpersonals.

Es gab auf dem Gelände ein Werk Süd mit einer Fertigungshalle F1 , der Versuchsserienproduktion und das Werk Nord mit der Abteilung für Bord, Steuer- und Meßgeräte; die Abteilung Schlempp für das Werkbauprogramm, die Brennkammer-Beizanlage, der Windkanal und dem gegenüber das Produktionswerk für Sauerstoff, Labore und die Montage- und Teilewerkstatt. Etwas nördlich davon befand sich außerdem ein Treibstofflager.


Prüfstand I

Im Wald befanden sich eine Reihe von Prüfständen. Der Prüfstand I (P-1) mit einer Plattform in 15 Metern Höhe wurden erste Brennversuche der A-4 getestet. Der Bau war so geplant, dass die EisenbahnTankwagen direkt an die Prüfanlage zum Betanken fahren konnten und mit den Füllschläuchen der Raketen verbunden werden konnten. Darunter befanden sich neben einem Meßraum und einer Werkstatt ebenfalls Zylinder zur Stickstoff Speicherung, Auffangtanks und weitere Hilfsgeräte. Die Schurre zur Strahlablenkung wurde direkt von einer eigenen Hochdruckwasseranlage gekühlt.


Prüfsand II bis Prüfstand X

Am Prüfstand II wurden in Brennversuchen, Salpetersäure und Visol als Treibstoffe getestet. Der Prüfstand III diente dem Waagrechtbrennen von Öfen bis 1.000 kg Schub, Treibstoff- und Einspritzversuchen. Den Einbau von Triebwerken in Flugzeuge erprobte man auf Prüfstand IV, wie beispielsweise Starthilfen für schwere Bomber unter Dipl.-Ing. Dellmeier. Der P V war als Pumpen- und Dampfanlageprüfstand bekannt. Abnahmeversuche für die großen Förderpumpen und für die Wasserstoffsuperoxyddampfanlage fanden hier statt. Am P VI erfolgten die Standversuche der A-5 Rakete.Bei dem größten alle Prüfstände dem P VII handelte es sich eher um ein eigenes Testgelände. Vor der 35 Meter hohen Testhalle, welche über über die Baumwipfel hinausragte befand sich die Arena, ein elliptisches Prüfgelände. Ein davor liegender 17 m hoher Erdwall sollte vor Seewind und Flugsand schützen. Innnerhalb der Arena war die 7 m breite Betonschurre. eine Strahlablenkvorrichtung befand sich genau an der Auftreffstelle des Feuerstrahles.

Die in einem Brennturm aufgehängte Rakete wurde für den Prüfvorgang aus der Montagehalle mit einem Schlitten über die Schurre geafhren.Durch Rohrleitungen wurde diese mit den Steuerdruckbehältern, den Brennstoffspeichern und den Meß- und Kommandogeräten verbunden. Eine Toledowaage mit Kamera diente der Messung des Schubes. Eine Kühlung war daher nötig, da die Strahlentemperatur bei bis zu über 2500 Grad liegen konnte. Zur Beobachtung und Messung diente das in den Erdwall eingelassene Kontrollzentrum hinter Panzerglas. Auf Prüfstand VIII wurden 25 Tonnen Öfen einem Brennversuch mit druckgeförderten Treibstoffen unterzogen, um deren Leistung zu ermitteln. Für die mit Überschallgeschwindigkeit fliegende und ferngesteuerte Flakrakete "Wasserfallrakete" nutzte man Prüfstand IX und für die Entwicklung auch P-VI. Prüfstand X war eine große mit schwarzer Schlacke bedeckte Fläche zur Erprobung der Bodenverhältnisse während des Abschusses.

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